Paartherapie
Paartherapie
reden!
Wo ist die Vertrautheit
die Liebe
hingegangen?
Sie flog davon
mit all den Ängsten
Fragen und Gedanken
die wir zwischen uns
im Raum
stehen ließen,
unausgesprochen
Edith Soballa
Ein glückliches Paar zu sein bedeutet nicht nur, gemeinsam ein Leben zu meistern, sondern auch dabei als Einzelpersonen noch sichtbar zu sein.
Sichtbar im Sinne von: wahr- und ernstgenommen Werden durch den Partner. Mit all dem, was ich bin, was mich ausmacht.
Paare, die in Therapie kommen, sind meist in einer Phase, die beides nicht mehr zulässt. Oft auch, weil es noch nie wirklich stattgefunden hat. Dabei verlieben wir uns in einen Menschen, von dem wir genau das erhoffen: bei ihr oder ihm einen Platz zu bekommen, der genau uns meint. Der uns als Person Raum gibt und unsere Bedürfnisse wahr- und ernstnimmt.
Dabei ist das Eingehen einer Partnerschaft so kompliziert wie das Fusionieren zweier Familienunternehmen. Zwei ursprünglich gänzlich Fremde mit ganz unterschiedlichen Herkunftsgeschichten treffen sich, um daraus etwas ganz Enges und Eigenes zu machen. Es ist in einem Punkt noch ungleich schwerer als bei zwei Firmen: es geht bei dem Ganzen auch noch und v.a. um Liebe und Angenommen Sein – einen Wert besitzen.
Das funktioniert nur, wenn die beiden Einzelpersonen sich auch als solche wahrnehmen und in ihren Erwartungen, Sehnsüchten und Hoffnungen sowie Ängsten kennen lernen.
Und dazu fehlt vielen Paaren die Sprache. Sprache kommt erst nach Empfinden. Ich muss erst spüren, was vorgeht, bevor ich es in Worte packen kann. Dann benötige ich den richtigen Wortschatz. Und selbst dann habe ich Angst vor der Reaktion meines Gegenübers. Schlimmstenfalls vor Verlust. Kein Wunder, dass so viele Paare sprachlos bleiben.
Sprachlosigkeit verhilft aber keinem der beiden Partner zum eigenen Gesehen-Werden. Ich kann erst wahr- und ernst genommen werden, wenn ich mich zeige.
Paartherapie verhilft beiden Partnern dazu. Viele sind vollkommen erstaunt, was durch Sprache möglich wird. Und – dass es längst nicht so viel Mut kostet wie angenommen. Ein wenig schon. Aber das ist es wert.
Meine Rolle ist, Ihnen zu helfen, zu erkennen, zu fühlen und in Sprache zu verwandeln. Ich stehe als objektive Dritte zwischen, neben und hinter Ihnen und sehe dorthin, wo Sie noch nicht sehen. Ich helfe Ihnen, für die Partnerin/den Partner sichtbar zu werden, sich eine Sprache zu geben und ihrer Partnerin/ihrem Partner, Ihnen so zuzuhören, dass Sie verstanden werden. Ängste und Erwartungen stehen nicht mehr als Hindernis im Raum sondern werden genutzt zur Verständigung.
Fragen und Antworten zur Paartherapie
Wie ist der zeitliche Ablauf/Rahmen?
Die Sitzungen dauern immer 90 Minuten, die Erstsitzung braucht sogar meist ein wenig länger.
Wir arbeiten normalerweise im 14tägigen Rhythmus. Außer es passiert gerade sehr viel im Paargeschehen. Dann ist manchmal auch ein vorübergehend einwöchiger Rhythmus sinnvoll. Ansonsten ist die „gelebte Zeit“ zu Hause, also zwischen den Stunden, die wichtige, die uns zeigt, was hilft, was Neues hinzu kommt, was trägt etc. Ihre Umsetzung ist gefragt, nicht die Stunden in einem besonderen Rahmen, nämlich die in meiner Praxis. Wie es ein Klient so richtig benannte: „Wir führten durch diverse Paartherapien, insgesamt mehrere Jahre, eine betreute Ehe. Probleme meisterten wir immer in den Therapiestunden und mussten sie so zu Hause nicht mehr angehen. Gelernt haben wir dabei nichts…“ Das soll und darf nicht passieren. Ich arbeite nicht auf eine „Vollzeit-Betreuung“ hin, sondern darauf, dass Sie beide so bald als möglich Ihre Ehe/Partnerschaft wieder alleine zufriedenstellend für beide Partner führen können. Dazu braucht es im Normalfall (gemeint ist der am häufigsten vorkommende) etwa 4 bis 5 Sitzungen. Manchmal auch zehn. Schwieriger wird es, wenn einer der beiden Partner ein eigenes, größeres psychisches Problem mit sich trägt. Dann kann die Therapie länger dauern. Aber, das ist, wie bereits gesagt, die Ausnahme.
Müssen beide Partner anwesend sein?
Im Idealfall – ja. Dann wollen beide dasselbe. Und dann ist auch eine Therapie erfolgreich. Es kommt aber oft vor, dass ein Partner (es sind nicht immer die Frauen…) alleine kommen möchte oder muss. Dann müssen wir erst sehen, warum das so ist, was das mit der Partnerschaft an sich zu tun hat, und was machbar ist.
Wenn einer sich ändert, ändert sich zwangsläufig das Verhalten des anderen. Aber das ist keine leichte Aufgabe und passiert auch nicht so schnell wie wenn beide an einem Strang ziehen. Außerdem ist die Richtung, in die sich das Verhalten des anderen ändert nicht unbedingt vorhersehbar. Nur, dass sich etwas ändern wird…
Sind trotzdem Einzelsitzungen manchmal gut/notwendig?
Manchmal ja. Aber nur, wenn bei einem der beiden Partner sich, wie oben benannt, ein altes Problem auftut, das er zuerst einmal selbst angehen will oder muss. Oft sind das Geschehnisse aus der Kindheit, die nach wie vor stark belasten. Diese müssen manchmal zuerst von der/vom Betroffenen reflektiert und verarbeitet werden bevor sie in die Partnerschaft und ihre Interaktionen integriert werden können. Sie haben aber in jedem Fall große Auswirkungen auf das Paargeschehen. Wichtig zu wissen: es gibt in Partnerschaften nicht einen „Gesunden“ und einen „Kranken“ (auch wenn eine diagnostizierte psychische Störung vorliegt). Paar-Interaktion ist beidseitig und bedingt sich gegenseitig. Deshalb gilt es, Muster ausfindig zu machen und zu verändern.
Wenn Sie weitere Fragen haben, schreiben Sie mir oder telefonieren Sie mit mir. Nur so kann ich Ihnen weiter helfen. Ich unterliege der Schweigepflicht.
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